English Website
Buch "Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg"
Wir stellen im Band 4 auf 156 Seiten 51 Güter mit kurzen Texten sowie mehr als 220 historischen und aktuellen Fotografien vor.
Schloss Hohenzieritz
Hohenzieritz war Anfang des 18. Jahrhunderts ein Lehen des Hans Altwich von Holtzendorff. Dieser ließ, nachdem ein Vorgängergebäude 1712 abgebrannt war, ein schlichtes Herrenhaus errichten.
Er gab den Auftrag, unter Einbeziehung des vorhandenen Gebäudes zwischen 1747 bis 1751 die Anlage als einstöckiges verputztes Fachwerkgebäude mit hohem Walmdach umzubauen.
1768 fiel das Lehen an Adolf Friedrich IV., Herzog zu Mecklenburg-Strelitz, der Hohenzieritz zwei Jahre später seinem Bruder Karl II. überließ. Unter ihm entstanden 1776 die beiden flankierenden Kavaliershäuser neu. Ab 1790 begann nach Plänen von Johann Christoph Dräsecke die Erhöhung des Herrenhauses um ein Stockwerk und 1794 die Neugestaltung der Innenräume mit kostbar bemalten Tapeten, edelsten Möbeln und wertvollen Gemälden.
Im Gartensaal verewigten sich auf den Türlaibungen der zum Park führenden Tür über 80 fürstliche Gäste mit Körpergröße und Unterschriften von 1795 bis 1917. Den Anfang machte der Strelitzer Erbprinz Georg am 16. November 1795. Nach Konservierung sind die Türlaibungen beiderseitig der Eingangstür zum wiederhergestellten Sterbezimmer der Königin Luise von Preußen angebracht.
Am 19. Juli 1810 verstarb auf Schloss Hohenzieritz Luise, Königin von Preußen. Durch dieses Ereignis erreichte das Schloss weit über die Landesgrenzen Mecklenburgs hinweg einen hohen Bekanntheitsgrad.
Nach dem Ende der Monarchie 1918 wurde das Schloss ein Museum und bis 1945 konnte die wertvolle Einrichtung des Schlosses von Besuchern besichtigt werden. Doch in den Nachkriegswirren ging vieles unwiederbringlich durch Plünderung und Zerstörung verloren. Nach 1945 und während der DDR-Zeit wurden die Räumlichkeiten durchgängig genutzt: so als Flüchtlingsunterkunft, Konsum-Verkaufsstelle, Kulturhaus, Schule, Kindergarten, Gemeindebüro und als wissenschaftliches Landwirtschaftszentrum.
Nach dem Ende der DDR folgten ab 1992 acht Jahre Leerstand, womit ein Verfall des Schlosses einherging. Ab 2000 erfolgte die Sanierung und seither ist das Schloss Hohenzieritz Verwaltungssitz des Müritz-Nationalparks. Die Luisen-Gedenkstätte im Sterbezimmer steht für Besucher offen.
Der Hohenzieritzer Landschaftspark gilt als einer der ältesten und bedeutendsten Parks im englischen Stil in Mecklenburg. Er entstand ab 1776 durch den Gartenarchitekten Archibald Thomson auf der Südseite des Schlosses, wo das Gelände sanft abfällt und auf ca. 21 Hektar von einem gestalteten Garten, in den Park mit anschließender freier Landschaft übergeht. Bis 2011 ließ das Land Mecklenburg-Vorpommern den 25 Hektar umfassenden Park rekonstruieren. »Bilder und Informationen zum Park«
Im Park steht der Luisentempel - ein offener Rundbau mit acht Säulen. Diesen ließ Herzog Karl II. im Gedenken an seine Tochter Königin Luise von Preußen ab 1812 durch den Baumeister Christian Philipp Wolff schaffen. Eine auch durch Wolff gestaltete Büste der Königin Luise im Inneren des Tempels wurde 1993 gestohlen und 2007 durch eine Kopie ersetzt.
Ebenfalls im Park ist das von Christian Philipp Wolff erbaute Denkmal "Die Hoffnung tröstet die Trauer" zu sehen, das Herzog Karl II. 1798 seinen früh verstorbenen Frauen und Kindern widmete.
Die runde Schlosskirche entstand 1806 im klassizistischen Stil durch den Baumeister Friedrich Wilhelm Dunkelberg.
Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg«, Band 4, vor.
Staatliche Schlösser und Gärten Mecklenburg-Vorpommern
17237 Hohenzieritz, Schlossplatz 3
Telefon:
0172-2873931
E-Mail:
schloss-hohenzieritzSPAMFILTER@mv-schloesser.de
Verweis: www.mv-schloesser.de/hohenzieritz
Öffnungszeiten Luisengedenkstätte Schloss Hohenzieritz
03. Juni - September: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Oktober: Samstag bis Sonntag 11 bis 16 Uhr
November bis Dezember: Führungen auf Anfrage