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Kritzow

Kritzow, seit Urzeiten bewohnt (vgl. das Messer, in der Bronzezeit auf der "Buschkoppel" 200 m nördlich des Pächterhauses verloren, hier photographiert auf der ältesten genauen Karte der Gegend, von 1787).




Im Jahr 1300 wurde die Familie Redickesdorf mit Kritzow belehnt. 1438 gaben die Landesherren "Hof und Burg zu Kritzow" an die vorher wegen Übergriffen auf herzöglichen Besitz festgesetzten Redickesdorf zurück. Reste des Burggrabens nördlich des Dorfes sind noch erhalten. Im Jahr 1606 erwarb die Herzoginwitwe Sophie (in der Bilderleiste Bild ihres Grabs in Lübz) Kritzow aus der Konkursmasse eines Redickesdorf. Ihr Enkel und Erbe Christian Louis I. wollte 1662 das Gut seiner Freundin schenken, ließ das aber dann, um seine Scheidung nicht zu gefährden. Kritzow wurde landesherrliche Domäne und stets mit der Fischerei auf dem Kritzower See verpachtet.

Die Domäne umfasste:

  • 1896 590 ha
  • 1917 583 ha
  • 1927 548 ha
  • 1930 445 ha.

1939 wurde das Gut aus der Pacht genommen und nach Kriegsende aufgesiedelt. Pächter war ab 1868 die Familie Berndes, zuletzt Ottilie Berndes. Die Fischerei wurde bis 1958 an Fischer Frehse, dann an die Fischereigenossenschaft in Plau verpachtet. Der Ort bestand bis zum ersten Weltkrieg nur aus den Hofgebäuden. Teile der Katenreihe sind erhalten.

Das Pächterhaus wurde 1757 erbaut und 1873 erheblich umgebaut. Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude für Flüchtlinge, die Schule, den Rat der Gemeinde, die Mütterberatung, den Erntekindergarten benutzt. Auch Gasmasken usw. zum Schutz gegen imperialistische Überfälle wurden dort aufbewahrt.

Heute befindet es sich in Privatbesitz, ist renoviert und bewohnt (teils seit 1945 von den gleichen Mietern).
Literatur: Karl Steinbruch: Ortsgeschichte von Kritzow mit Benzin und Schlemmin. Hrsg.v.d. Gemeinde Kritzow 2000