Herrenhaus Tüschow
Tüschow liegt ca. 20 km südwestlich von Wittenburg inmitten des Naturschutzgebietes Schaaletal, einer waldreichen Gegend, von Flüssen durchzogen.
Rave Ludwig von Scheiter wird im Jahre 1624 als Besitzer von Tüschow genannt. Bis das Gut im Jahre 1775 in den Besitz der Familie von Stern gelangt, wechseln die Herren auf Tüschow in kurzer Folge: Adolf Friedrich I. Herzog von Mecklenburg-Schwerin, Familien von Overbeck, von Lützow und von Scheiter. Im Jahre 1913 verkauft Familie von Stern das Gut an Ewald von Hennig, 1933 erwirbt eine Berliner Siedlungsgesellschaft das Gut, das Restgut ist bis 1945 im Besitz von Gustav Mangels.
Das Herrenhaus entstand in den 1830er Jahren in der Tradition englischer Landsitze. Besonderer Blickfang ist der von vier weißen Säulen getragene Eingangsbereich, der an den Seiten farbige Verglasungen zeigt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde bei einem Umbau der Wintergarten an der Nordseite des Herrenhauses angefügt.
Nach 1945 zogen Flüchtlinge in das Herrenhaus ein, das auch später vorwiegend zu Wohnzwecken genutzt wurde.
Seit 1998 befindet es sich in Privatbesitz und wurde bis 2005 renoviert. Im Inneren konnten der Stuck und die Malereien nach Originalvorlagen wieder hergestellt werden. Auch die Parkanlage mit zwei Teichen wirkt sehr gepflegt. Der ehemalige Gutshof ist von einer hohen Mauer aus Findlingen umgeben.
Besitzverhältnisse vor 1945:
1724-1756 |
von Boye |
(1779)-1804 |
Major Ludolf Stern |
1804-1836 |
Drost Johann Georg Stern (seit 1803 Hofjägermeister) |
1836-1858 |
Ludolf Dethloff Heinrich von Stern |
1858-1892 |
Georg Paul Friedrich Carl Ludolf von Stern |
1892-1893 |
Georg Paul Friedrich Carl Ludolf von Stern und Heino von Stern |
1893-1894 |
Heino von Stern und die Erben von Georg Paul Friedrich Carl Ludolf von Stern |
1894-1913 |
Heino von Stern |
1913-1933 |
Major a. D. Ewald von Hennig |
06.06.1933 |
Gesellschaft für Siedlung und Wohnungsbau in Berlin |
1935-1945 |
Restgut Familie Mangels |