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Gutshaus Vielist
Die ehemalige Gutsanlage Vielist umfasste ursprünglich 1.700 Hektar Land. Der Weltkrieg II und die Zeit danach haben davon - wie bei vielen Gütern - nur Teile übrig gelassen.
So steht im ehemals 4 ha großen Hauspark heute ein Teil des Dorfes und die große Fläche für die Wirtschaftsgebäude bietet heute einem kleinen Gewerbegebiet seinen Raum. Zum Gutshaus gehören heute etwa 19.000 qm Grundbesitz, die in riesige Freiflächen übergehen.
Ob der heutige Name Vielist für Gut und Dorf auf das alte ritterbürtige Geschlecht der Vilist, Vielitz gründet, ist nicht verbrieft. Das Guthaus wurde ab 1789 als Ständerfachwerk auf alten Fundamenten und Kellern errichtet. Der eigentliche Ursprung aber liegt im Grau der slavischen Geschichte und zeigt sich erst in den heute noch erhaltenen Kellern. Zwei Keller stammen etwa aus dem 14. Jahrhundert und 16. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurde ein Teil der Wassergräben verfüllt und zum Bau des dritten Gewölbekellers für das heutige Gutshaus genutzt.
Teile des Gebäudes zeugen von der Geschichte jeweiliger Bewohner. Das Gut befand sich über lange Zeit im Besitz der Familie von Wangelin. Um 1674 erwerben nach und nach die Erlenkamps Anteile an Vielist und 1682 erlangt Baron Hans Erlenkamp das ganze Gut [Keller 2]. 1756 erwirbt es der Kriegsrath von Meyenn, dessen Nachkommen das weitaus größere Gutshaus um 1789/90 errichten. 1896 geht es auf Eduard Waldemar Weber über, der umfangreiche, repräsentative Umbauten vornehmen lässt. Ab 1938 tritt die Mecklenburgische Landgesellschaft in Erscheinung und nach 1945 wird das Haus in Wohnungen aufgeteilt sowie für öffentliche Einrichtungen genutzt. So waren Post, Standesamt, Bürgermeister- und Gemeindebüro dort untergebracht. 2002 zogen die letzten Mieter aus.
Anfang 2003 erwarb die Familie Büsing das Gutshaus. Sie planten, das Haus bis Frühjahr 2006 und in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz stil- und sachgerecht zu sanieren. Diese Pläne scheiterten. Inzwischen haben neue Eigentümer das Gutshaus übernommen, es wird saniert und ist bereits bewohnt.
Besitzverhältnisse bis 1945:
Familie von Wangelin |
|
um 1674 |
Familie von Erlenkamp hält Anteile |
1756-1895 |
Kriegsrath Carl Ernst von Meyenn |
1895-1911 |
Eduard Waldemar Weber |
1911- |
Oberleutnant Dominik Pescatore |
1923-1930 |
Prof. Dr. A. Hasenkamp |
-1936 |
Schulze-Berge |
1938 |
Mecklenburgische Landgesellschaft |