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Gutshaus Vilz
Das Gut Vilz befand sich seit 1236 über 400 Jahre im Besitz der Familie von Moltke und von 1684 bis 1855 im Besitz der Familie von Koß. Im Jahre 1902 wurde der damalige Gutsherr Haeseler, ein königlich-preußischer Generalleutnant, in die mecklenburgische Ritterschaft aufgenommen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war Haeseler von 1919 bis zu seinem Tod im Jahre 1927 der 5. Kommendator der Mecklenburgischen Genossenschaft des Johanniterordens. Mehr als 30 Jahre war er Mitglied des "Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde". Er war Träger zahlreicher Orden wie z.B. des österreichischen Franz-Joseph-Ordens. Sowohl Haeseler als auch seine Ehefrau Cäcilie sind in Vilz begraben.
Das Gutshaus wurde 1905 auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus errichtet – diese Fundamente sind heute noch auf der Parkseite zu sehen. Die beiden Seitenflügel kamen wenig später hinzu (der linke mit Ziergiebel um 1910 – der rechte um 1920).
Nach 1927 wurde das Gutshaus bis etwa 1964 als Schule genutzt – mit Ausnahme der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945/46, als es als Flüchtlingsunterkunft und Altenheim diente. Herr D. Janssen war bis 1945 Eigentümer des Restgutes, bewohnte jedoch nicht das Gutshaus selbst, sondern das ehemalige Verwalterhaus.
Nach 1964 baute man das Haus für Wohnzwecke um – noch 2004 befand es sich im Besitz der kommunalen Tessiner Wohnbau Gesellschaft.
2004 erwarben H.-Jürgen Kuhrt und Albrecht W. Bolz das Haus. Seitdem wird es nach und nach saniert und in seine ursprüngliche Form zurückversetzt: Die Raumaufteilung, die alte Achsenordnung sowie die Dreiteilung des Eingangs sind inzwischen wieder hergestellt – das gesamte Erdgeschoss ist saniert und liebevoll im Stil des damaligen Zeitgeschmacks eingerichtet.
Im Gutshaus befindet sich eine große Bibliothek für Familienforscher, die auch auf Anfrage von Interessenten genutzt werden kann.
Einige Wirtschaftsgebäude sind in Vilz noch erhalten.
Zur Parkseite fällt das Gelände ab und gibt den Blick auf die Felder und die Silhouette des ländlichen Tessins frei.
Besitzverhältnisse vor 1945:
1236-1684 |
von Moltke |
1684 pfandweise / 1692 erblich - 1855 |
von Koß |
1704 |
Adam Joachim von Koß |
(1751)-1785 |
Gustav Adolf von Koß |
1785-1793 |
Kammerjunker, später Etatsrat Peter Tönder von Koß |
1793-1815 |
Die Erben des Peter Tönder von Koß |
1815-1828 |
Die Brüder von Koß: Joseph Albert Friedrich, Adam Joachim und Hans Christoph von Koß |
1828-1841 |
Die Brüder von Koß: Joseph Albert Friedrich und Adam Joachim von Koß |
1841-1855 |
Adam Joachim von Koß |
1855-1901 |
Siegmund Wilhelm Friedrich Carl Baron Waiz von Eschen |
1901-(1916) |
Generalleutnant Willy von Haeseler |
(1920)-1927 |
Karl von Haeseler |
1928-1929 |
Kultur- und Siedlungs AG deutscher Landwirte |
1936/1938 |
Restgut: D. Janssen; 27 Neusiedler, 20 Erbgrundstücke (1936 14 Häusler angegeben) |