English Website
Buch "Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg"
Wir stellen im Band 4 auf 156 Seiten 51 Güter mit kurzen Texten sowie mehr als 220 historischen und aktuellen Fotografien vor.
Gutshaus (Herrenhaus, Schloss) Wrodow
Wrodow geht auf eine slawische Siedlung zurück; urkundlich erwähnt wird das Dorf erstmals am 29. Mai 1271, als Herzog Barnim I. dieses dem Kloster Ivenack überlässt.
Mit der Reformation und der Säkularisierung der Klöster 1552 fällt der Besitz an die mecklenburgischen Herzöge, die die im Penzliner Gebiet gelegenen Klosterdörfer an ihren Vasallen Maltzahn
lehnweise weitergeben.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg kommt Wrodow 1656 pfandweise an den Obristen Joachim Engel, der sein Vermögen als führender Militär im Krieg gemacht hat. Zahlreiche rechtliche und gewaltsame Auseinandersetzungen unter den folgenden Pächtern und Besitzern prägen Wrodow für fast einhundertfünfzig Jahre. Im Jahre 1717 ist die Familie von Barner im Besitz des Gutes, 1751 geht es an Gotthard von Pickatel (Peccatel).
Er lässt in Wrodow ein Gutshaus bauen, das später immer wieder erweitert und verändert wird. Das Gutshaus im tudorgotischen Stil, wie wir es heute kennen, erhielt sein prägendes Bild ab 1860 durch die Familie Neumann aus Lapitz, die auf Wrodow von 1817 bis 1933 ansässig war.
Nach 1945 war das Gutshaus Flüchtlingsunterkunft und Konsum. Bereits in den 1950er Jahren begann der allmähliche Leerzug des Gebäudes.
Die heutigen Eigentümer erwarben es 1993, woraufhin die Sanierung begann. Konzerte, Lesungen und Ausstellungen beleben heute das Gutshaus.
Besitzverhältnisse vor 1945:
1271 |
Kloster Ivenack bis zur Säkularisation |
1656-1717 |
Joachim von Engel |
1717-1751 |
Oberst von Barner |
1751-1785 |
von Peckatel |
1785-1794 |
pfandweise von Ziethen |
1794-1817 |
Karl Martin Greffrath |
1817-(1930) |
Johann Gottlieb Neumann |
1936/37 |
Max Köller |
Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg«, Band 4, vor.