Gutshaus Wustrow am Tollensesee
Im Jahr 1501 wurde Bernd Moltzan durch den Herzog von Mecklenburg mit der Herrschaft Penzlin belehnt, vier Jahre später folgte seine Belehnung mit den benachbarten Prillwitzer Gütern zu denen u.a. Wustrow zählte.
In der Hand der Familie v.Moltzan/Maltzan sollte Wustrow auch in den nächsten Generationen verbleiben, bis es 1629 in Konkurs ging und von den Gläubigern Bernd Lüdtkes v.Maltzan übernommen wurde. Mitte des 18.Jahrhunderts gelang es jedoch dem Freiherrn Joseph v.Maltzan einige der alten Maltzan'schen Güter um Penzlin in seinen Besitz zu bringen. Er verfügte damit über einen ausgedehnten Güterkomplex, der u.a. aus Neuhof, Bauhof, Lübkow, Siehdichum, Werder, Wustrow, Krukow, Peckatel, Brustorf und Peutsch bestand. Wohnsitz der Familie waren Penzlin und Werder.
In Wustrow wurde eine Wachskerzenmanufaktur gegründet, später auch eine Ziegelei. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde ein Kanal zum Tollensesee angelegt, der es ermöglichte, die Produkte auf dem Wasserweg bis nach Neubrandenburg zu transportieren. Durch Erbteilung gelangten Krukow und Wustrow Mitte des 19. Jahrhunderts an Adolph v.Maltzan Freiherr zu Wartenberg und Penzlin. Im Ersten Weltkrieg war sein Sohn Ulrich Eigentümer des 425 ha großen Gutes. Von ihm ging es 1932 auf den Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditverein über, der es im selben Jahr an F. W. Kutscke verkaufte. Dieser wiederum verkaufte es 1939 an Karl Freiherr v. Elverfeldt genannt v.Beverfoerde-Werries (1909-1999). Er wurde 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet. Die von ihm neu errichteten Wirtschaftsgebäude (Scheune, Kuhstall und Schweinestall) wurden nach dem Krieg abgerissen, ebenso eine schon vor 1945 unter Denkmalschutz stehende große Wassermühle aus Fachwerk.
Das Gutshaus wurde in zwei Wohneinheiten geteilt und nach 1990 saniert.
Auf dem Gelände zwischen dem Gutshaus und der Tollense entstand in den 1970er Jahren eine Ferienbungalowsiedlung.