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Gutshaus Warbelow

Am nördlichen Stadtrand von Gnoien führt eine Straße nach Warbelow. Hier steht ein Gutshaus, das seit einem Brand im Jahr 1952 nur noch ein "halbes" Haus ist.




Das erste Gutshaus entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Auftrage des Johann Wilhelm Graf zu Rittberg. Die Grafen von Rittberg waren ursprünglich ein westfälisches Adelsgeschlecht. Sie besaßen das Gut bis 1878. In diesem Jahr wird Wilhelm Otto Eigentümer des Gutes, gefolgt von Ulrich Otto. Anfang des 20. Jahrhunderts wechselt das Gut mit der Familie Wildfang nochmals den Besitzer.

Noch vor dem 1. Weltkrieg begann der Neubau des Gutshauses. Geplant war, das Gebäude in zwei Abschnitten neu zu errichten, im ersten Bauabschnitt sollte der Ostflügel erneuert werden und danach der Westflügel mit dem Treppenhaus. Der erste Bauabschnitt konnte noch beendet werden, mit dem zweiten Bauabschnitt wurde nach den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges nicht mehr begonnen.

Hans Wildfang wurde nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges 1945 durch die Bodenreform enteignet, in das Gutshaus zogen mehrere Familien ein. Im Jahr 1952 verursachte die Unaufmerksamkeit eines Bewohners beim Leeren des Aschebehälters einen Brand, der den Westflügel und das Treppenhaus, also den älteren Teil des Gebäudes, vernichtete. Der massiv gebaute Ostflügel konnte gerettet werden und wurde weiter als Mietshaus genutzt. Zudem gab es im Haus ein Ladengeschäft, den "Konsum", der große Saal stand für Feiern aller Art zur Verfügung.

Nach der politischen Wende zogen die Bewohner aus. Das Haus wurde von einem Investor übernommen und es folgte die erste Sanierung, bei der Decken, Wände, Elektro- und Heizungsinstallationen erneuert wurden. Ein weiterer Brand 1999 richtete Schäden am Dach, im Innenbereich und an den Fenstern an. Diese Schäden wurden beseitigt. Das Haus ging nun durch mehrere Hände, es blieb unbewohnt und wurde in den folgenden Jahren durch Vandalismus und Materialdiebe schwer geschädigt. Holzdiebe rissen Parkett, Treppen, Türen und sogar die Zargen heraus, ohne dass sich jemand um diese Machenschaften kümmerte.

Im späten Herbst 2013 kam das Gutshaus in Güstrow zur Zwangsversteigerung. Seitdem befindet es sich im Besitz der Familie Schweikart und wurde wiederum saniert. Im nun wieder bewohnten Haus kann eine Ferienwohnung gemietet werden, auch der Saal steht für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung.

Von der ehemaligen Gutsanlage blieb ein mächtiges Stallgebäude erhalten.

Hinter dem Gutshaus liegt ein kleiner, heute wieder gepflegter Park.


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