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Gutshauskarte Mecklenburg-Vorpommern

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Gutshaus Redderstorf

Im Zuge der politischen Entwicklung Deutschlands wurde es den Familien Meyerhoff aus Göttingen und Börnke aus Bochum möglich, das Gut Redderstorf seit dem Jahre 1991 gemeinsam nach und nach aufzukaufen.




Notgrabungen des Landesbodendenkmalamtes auf der Redderstorfer Flur in den Jahren 1994 bis 1996 weisen eine Besiedlung vom Mittelneolitikum über Bronze- und Slawenzeit bis zum Mittelalter nach. Die früheste historische Erwähnung beginnt nach den Wendenaufständen mit den Jahren 1179 und 1210, als Fürst Heinrich Borwin von Meklenburg den Heinrich von Bützow mit der Hälfte des Schlosses Marlow und neun dazugehörenden Dörfern belehnte mit der Maßgabe, diese Orte "wieder zu cultiviren und in guten stand zu versetzen". Im Jahre 1326 verlieh Fürst Heinrich von Meklenburg, Stargardt und Rostock der Stadt Sülze den Besitz des Dorfes Redderstorf; diese Verkaufsurkunde wurde von neuem 1569 bestätigt durch Herzog Johann Albrecht, 1570 durch Herzog Ulrich und 1667 durch Herzog Gustav Adolph.

Um 1360 muss die Stadt Sülze, wie es aus einer Urkunde von 1371 hervorgeht u. a. auch die Ortschaft Redderstorf an Otto von Dewitz und Herrn von der Lühe verpfändet haben, denn nun ging die Verpfändung an Bischof Friedrich von Bülow und das Domkapitel zu Schwerin über. 1377 kam es zu einem Prozess um diese Verpfändung zwischen den Herzögen Heinrich und Magnus gegen Bischof Melchior von Schwerin, 1448 ging die Verpfändung durch Herzog Heinrich an die Familie von der Lühe über, 1450 wurde alles den Lühes zu erblichen Lehen gegeben. Die aber verloren das Lehen zwischenzeitlich an Achim von Kardorf zu Demmin, denn 1510 verlor dieser u. a. Redderstorf als Mannlehen an seine Vettern Herzögen Heinrich und Albrecht von Meklenburg; 1516 verkauften es dann aber die Brüder Joachim und Gerdt Kerckdorp wieder an Otto von der Lühe.

So gehörte Redderstorf zum Besitz der Familie von der Lühe wahrscheinlich ununterbrochen bis zum Jahre 1768, da zu diesem Zeitpunkt die Fürstliche Kammer das Eigentum des Gutes einlöste, um es allerdings wieder an ein Mitglied der Sippe von der Lühe als Lehen zu übergeben, da im Jahre 1881 Helmuth von der Lühe das Allodialgut an Kaufmann Rudolph Christian Konrad von Pflugk zu Hamburg und Rittergutsbesitzer Wilhelm Mahncke auf Schwartow bei Cörlin verkaufte.

Von deren Erben kaufte per 01.07.1909 der Rostocker Arzt Dr. Helmuth Adolf Heinrich Borck das bis dahin verfallene Rittergut mit ca 684,1 ha für 785.000 Mark für Vieh und Inventar und leistete am 16.09.1909 als letzter Besitzer den Homagial-Eid (Lehnseid). Borck wurde 1933 beigesetzt in Anwesenheit des Herzogs, sein Sohn fiel 1944 in Russland, seine Frau starb 1945. Das Gut wurde aufgesiedelt durch den Befehl zur Bodenreform der Sowjetischen Militäradministration und im Jahr 1950 nach Bad Sülze eingemeindet.

Heute ist der land- und forstwirtschaftliche Großbetrieb Gut Redderstorf in Privateigentum.

Quelle: Redderstorf, Urkunden und Akten zur Geschichte eines Rittergutes in Mecklenburg. Dr. Jürgen F. Börnke, Bochum 2010/2015


Eigentümer:
von Anbeginn bis 1945 die Herzöge von Mecklenburg


Besitzverhältnisse vor 1945:

1179

Heinrich von Bützow

1326

Stadt Sülze

1360

Otto von Dewitz und Herr von der Lühe

1371

Bischof Friedrich von Bülow und das Domkapitel zu Schwerin

1448

Mitglied der Familie von der Lühe, Achim Kardorf zu Demmin

 

Joachim und Gerdt Kerckdorp (von Kardorf)

1516

Otto von der Lühe

1569

Stadt Sülze

1570

Stadt Sülze

1653

Otto Gebhard von der Lühe

1701

Jochim Friedrich von der Lühe

1743

Johann Friedrich von der Lühe

1793

Friedrich Cuno von der Lühe

 

Helmuth von der Lühe

1881

Kaufmann Rudolph Christian Konrad von Pflugk zu Hamburg und Rittergutsbesitzer Wilhelm Mahnke auf Schwartow bei Cörlin

1909

Dr. med. Helmuth Adolf Heinrich Borck aus Rostock

1933

Witwe Ella Auguste Carla Ottoni Borck, geb. Heuke aus Cammin

1945

Enteignung der Fürstlichen Kammer durch den Befehl zur Bodenreform, Aufsiedlung und 1950 Eingemeindung nach Bad Sülze

   

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