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Buch "Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg"

Buch "Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg"

Wir stellen im Band 3 auf 156 Seiten 43 Güter mit kurzen Texten sowie mehr als 220 historischen und aktuellen Fotografien vor.

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Buch Mecklenburg 3


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Herrenhaus (Schloss) und Gutshaus Kalkhorst

Kalkhorst war ein Rittergut, das sich mindestens von 1314 bis 1848 im Besitz der Familie von Both befand. 1848 erwarb Wilhelm von Biel das heruntergewirtschaftete Gut und begann, das Gut wieder aufzubauen.




Im Jahre 1853 erfolgte die Grundsteinlegung für das Herrenhaus durch seinen Sohn, den Freiherrn Thomson von Biel, der das Gut seit 1852 innehatte. Die Konzeption zur Gestaltung des gesamten Gebäudeensembles übernahmen der Baumeister Conrad Wilhelm Hase und Gartenbauinspektor Christian Schaumburg aus Hannover, die Ausführung der Arbeiten der Architekt Schweiger. So entstand der neogotische Bau "Schloss Kalkhorst". Die Innenausstattung erfolgte ab 1866, woran der Schweriner Baurat Theodor Krüger maßgeblichen Anteil hatte. Erst 1874 waren alle Arbeiten am Herrenhaus abgeschlossen.

Ende der 1920er Jahre geriet das Gut unter Röttger von Biel in wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine hohe Schuldenlast lag auf dem Gut. Als er 1930 unter tragischen Umständen starb, wurde der Besitz unter Zwangsverwaltung gestellt und 1931 versteigert. Der neue Gutsbesitzer wurde Arthur Vidal auf Clausdorf. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Kalkhorst bereits 1933 zu einem Stützpunkt der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei).

Um Arthur Vidals Gesundheit stand es zu dieser Zeit nicht zum Besten und so wurden Haus und Gut erneut versteigert. Den Zuschlag erhielt die 1932 gegründete Stiftung F.V.S. (Freiherr vom Stein) des Hamburger Großkaufmannes Alfred C. Toepfer. Ziel der Stiftung war die Förderung des deutschen Volkstums, was sicher eine gewisse Nähe zu den Herrschenden mit sich brachte und im Interesse der Nationalsozialisten lag. Und so zog 1935, nach einem Umbau  unter der Leitung des Nürnberger Architekten Hans Münnichshöfer, die zum Reichssicherheitshauptamt gehörende Reichsführerschule in das in "Freiherrr-vom-Stein-Haus" benannte Herrenhaus ein. In Sommerlagern der Hitlerjugend und des BDM (Bund Deutscher Mädel) wurde das junge Volk auf nationalsozialistischen Kurs gebracht. Doch das Tausendjährige Reich überstand die nächsten 10 Jahre nicht und nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges und während der DDR-Zeit diente das Herrenhaus vorwiegend als Pflegeheim und Kureinrichtung für an der Lunge erkrankte Menschen und auch für Menschen mit psychischen Erkrankungen.

1995 wurden im Rahmen von Renovierungsarbeiten Wandmalereien und Spruchbänder im Speisesaal des Herrenhauses entdeckt.

Im Jahr 1999 erwarb Manfred Rohde Herrenhaus und Park. Er ließ umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchführen. Im 2. Obergeschoss entstand eine Wohnung, die früheren Seminar- und Schulungsräume im Erdgeschoss sind heute Sitz einer Steuerberatungskanzlei genutzt, andere Zimmer dienen als Unterkunft für Feriengäste. 

Regelmäßig finden im Herrenhaus Konzerte, Vorträge, Trauungen sowie Ausstellungen genutzt statt.

2015 erwarb Jacobus Koopmann das Herrenhaus.

Das Gebäudeensemble ist umgeben von einem großzügigen Landschaftspark mit vielen dendrologischen Besonderheiten, der im 19. Jahrhundert unter Mitwirkung des Gartenbaumeisters Christian Schaumburg angelegt wurde. Im Park befindet sich eine Kapelle mit einer Ahnengruft der Familie von Biel.

Im Dorf gibt es noch das Gutshaus, das von den jeweiligen Pächtern des Gutes genutzt wurde.

>> Der Landschaftspark Kalkhorst, Informationen und Bilder


Besitzer des Gutes und des Schlosses Kalkhorst bis 1945:

mind. 1314 - 1848

von Both

1848 - 1932

Freiherren von Biel
1848 Wilhelm von Biel auf Zierow (Vater)
1852 Thomson von Biel (Sohn)
1906 Röttger von Biel (Neffe)

1932 - 1934

Arthur Vidal auf Clausdorf

1934 - 1935

Stiftung F.V.S. (Freiherr vom Stein) des Hamburger Großkaufmannes Alfred C. Toepfer

 

1935 - 1945 Reichsführerschule des Reichssicherheitshauptamtes

Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg«, Band 3, vor.


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