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Hochzeiten & Feste, Schloss Gamehl

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Ein Gutshaus für eine ganze Gruppe!

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Gutshaus Zietlitz


Gutshaus Groß Nienhagen

Groß Nienhagen war ein Allodialgut. Von dem ehemaligen Gutshof steht nur noch das Gutshaus. Es liegt in der Gemeinde Satow, im heutigen Landkreis Bad Doberan.




Heute ist das Wohnhaus in Privatbesitz.

Erstmals wird Groß Nienhagen laut Informationen der Gemeinde Satow 1548 als Bauerndorf in Besitz des Herrn von Bassewitz erwähnt.

Von 1730 bis 1872, also 140 Jahre war der Gutshof Groß Nienhagen Wohnsitz der Familie Schröder und des adeligen Zweigs, von Schröder. Nach dem Verkauf des Gutes an Gottlieb Wilhelm Georg Bosselmann 1872 verkauft dieser das Gut an die Familie Wilhelm Plautz, die auf Groß Nienhagen bis 1945 lebte. Seit ca. 1991 leben die Nachkommen der Familie Plautz wieder auf Groß Nienhagen.

1864 - 1867 wurde das heute noch existierende Wohnhaus in Groß Nienhagen von Karl Georg Friedrich Schröder gebaut. Gekostet hatte das neugebaute Wohnhaus 12.000 Taler, ohne Hand- und Spanndienste. Die Maurerarbeiten wurden damals ganz von einem alten Maurer Namens Stockmann aus Alt Karin und seinen zwei Söhnen geleistet. Sie brauchten dafür drei Jahre. Es entstand ein mehrstöckiges, massives Backsteinhaus nach den Plänen von Karl Georg Friedrich Schröder, der in Hannover Baufach studiert hatte.

1908 umfasste Groß Nienhagen laut "Niekammers Güter Adressbuch Mecklenburg-Schwerin und Strelitz" 371,9 Hektar, davon 298 ha Ackerland, 24 ha Wiesen, 45,5 ha Wald sowie 4,4 ha Wasser und Unland. Zu dieser Zeit waren auf dem Gut 30 Pferde, 58 Kühe, 44 Stück Rindvieh, 543 Schafe und 196 Schweine.

Die Familie Schröder erwarb 1730 die landwirtschaftlichen Güter Groß Nienhagen und Klein Siemen. Claus Schröder (geb. 16.5.1684 in Rostock; gest. 12.9.1743 in Kenz bei Barth), ab 1733 Ratsherr der Stadt Rostock, kaufte die Güter. Sein ältester Sohn Franz Heinrich Schröder übernahm 1743 die Güter beim Tod von Claus Schröder. Etwa zwölf Jahre später übergab er die Güter an seinen jüngeren Bruder Christian Nikolaus Schröder (geb. 20.9.1731; gest. 28.1.1795, beigesetzt im Erbbegräbnis Alt Karin). Dieser baute 1753 in Alt Karin, der Pfarrei zu der Groß Nienhagen gehört, einen Chor an die Kirche und eine Kapelle für die Familie Schröder, welche bis 1872 als Erbbegräbnis für die Familie Schröder und von Schröder genutzt wurde. Auf beiden Seiten des Chores in den Kirche finden sich Patronatslogen, von denen eine der Familie von Schröder bzw. Schröder gehörte. Das Wappen der Familie von Schröder ist noch heute erkennbar, wenn auch nur in grau-weiß. Das eigentliche Wappen ist wie folgt zu beschreiben: In Gold über blauem Schildfuß, darin ein schreitender goldener Greif, darüber drei aufgerichtete Eichelzweige mit anhabenden Blättern nebeneinander stehend. Auf dem Schild ruht auf gezierter und gekrönter Tunier Helm. Auf der Helmkrone erscheint ein blauer Kranich, in der erhobenen rechten Klauen einen goldenen Stein haltend.

Christian Nikolaus Schröder wurde 1761 gemeinsam mit seinem Bruder Joachim Heinrich Schröder geadelt. Christian Nikolaus Schröder musste im Frühling 1763 Groß Nienhagen und Klein Siemen verkaufen. Käufer war August Christian von Blücher. Er kaufte von Christian Nicolaus von Schröder die beiden Güter Groß Nienhagen und Klein Siemen (bei Neubukow). Er starb am 1. Januar 1765 zu Groß Nienhagen. So gelangten diese Güter an seinen Schwager, an den Oberisten und Kammerherr Karl Leopold von Zülow, der aber schon bald in Konkurs ging. Verheiratet war Karl Leopold von Zülow mit Elisabeth Wilhelmine von Blücher , geb. am 26. April 1750. Vater war Ernst Ludwig von Blücher.

Daraufhin kaufte 1765 der Kanzleidirektor Joachim Heinrich von Schröder (geb.20.9.1725 in Rostock, gest. 28.6.1795 in Rostock, beigesetzt Erbbegräbnis Alt Karin) Groß Nienhagen aus dem von Zülow´schen Konkurs zurück und bewirtschaftete das Gut selbst. Als dieser 1795 kinderlos starb, ging der Besitz an seinen Neffen Peter Wilhelm von Schröder, der ebenso kinderlos blieb und an seinen Bruder übergab, der als Oberstleutnant in preußischen Diensten 1815 in der Schlacht von Waterloo starb.

Groß Nienhagen ging wegen der Kinderlosigkeit derer von Schröder wieder in die bürgerliche Linie zurück. Zunächst in Pacht an Joachim Matthies Friedrich Schröder (geb. 19.5.1779 in Rostock; gest. 10.11.1854, beigesetzt in Alt Karin). Er war das dritte Kind von Joachim Heinrich Schröder (geb. 1.10 1746, gest. 24.4.1814), der Tuchhändler und Ratsherr in Rostock war. Der Tuchhändler Joachim Heinrich Schröder war der nicht geadelte Bruder von Christian Nikolaus und Joachim Heinrich, alles Kinder von Claus Schröder.

Joachim Matthies Friedrich Schröder führte eine kinderlose Ehe mit Elisabeth Evert aus Todden und vermachte 1851, drei Jahre vor seinem Tod, Groß Nienhagen an seinen Neffen Karl Georg Friedrich Schröder (geb. 3.12.1816 in Göldenitz, gest. 26.12.1901 in Rostock). Dieser studiert eigentlich in Hannover Baufach (1832-1835), wurde aber von dort zurückgerufen, um dann Landwirt auf Groß Nienhagen zu werden. Zunächst als Erbpächter und später als Erbe.

1864 - 1867 wurde das heute noch existierende Wohnhaus in Groß Nienhagen von Karl Georg Friedrich Schröder gebaut. Er hat außerdem eine Scheune und einen Schafstall neu gebaut, die aber heute nicht mehr stehen. Außerdem hat er angefangen, die Flächen zu drainieren. Karl Georg Friedrich Schröder war verheiratet mit Frederike Johanne Elisabeth Christiane Susemihl genannt Frieda (geb. 4.5.1830, gest. 29.1.1894 in Rostock). Sie hatten zehn Kinder, die alle in Groß Nienhagen geboren wurden. 1872 verkaufte Karl Georg Friedrich Schröder Groß Nienhagen inklusive Inventar an Gottlieb Wilhelm Georg Bosselmann, dessen Sohn das Gut 1906 an Wilhelm Plautz verkaufte, der bis 1945 dort wohnte. Die Familie Friedrich Wilhelm Plautz bzw. die Tochter Anke Plautz hat nach der Wiedervereinigung das Wohnhaus (zurück) gekauft.

Zusammengestellt im Mai 2006 von Karin Bothe (Ur-Ur-Enkelin von Karl Georg Friedrich Schröder)


Besitzverhältnisse bis 1945:

im 16. Jahrhundert

von Bassewitz

1729-1816

Oberstleutnant von Schröder

1816-1872

C. G. Schröder

1872-1907

Ludwig Bosselmann

1907-1945

Wilhelm Plautz


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