Gutshaus Thurow bei Brüel
Das Thurower Gutshaus ist ein sehenswertes Beispiel für das Wirken des Wismarer Architekten Heinrich Gustav Thormann. Sehr beliebt waren im 19. Jahrhundert Entwürfe in neugotischem Stil, und Thormann verstand es, diesen Trend mit sehr individuellen Raumkonzepten zu verknüpfen.
Im Falle Thurows ist bereits das Eingangsportal etwas Besonderes: Obwohl visuell zentral gestaltet, ist der Mittelrisalit nach innen ausgeformt und man gelangt in das Haus durch eine schräg rechtsseitig angeordnete Tür. In dieser Weise geht es im Inneren weiter. Die Bibliothek betritt man vom Foyer aus über eine Ecktür; einige Salons und das Treppenhaus haben zudem ein oktagonales Grundrissschema. Auch der Saal nimmt diese Art der Winkelgestaltung in Form eines Erkers auf.
Thormanns Auftraggeber war 1863/1864 Christoph Heinrich Lübbe – seine Vorfahren hatten das Gut vierzig Jahre zuvor erworben. Ursprünglich besaß es ab 1326 für vier Jahrhunderte die Familie von Sperling.
Heute stehen der Park und das denkmalgerecht sanierte Haus mit seinen Ferienwohnungen und Doppelzimmern allen Reisenden offen, die sich für einen eleganten Gutshaus-Charme und die ursprüngliche Natur begeistern können.
Besitzverhältnisse vor 1945:
1326-1784 |
von Sperling |
1783-1789 |
Peter Gabriel von Rosenschantz |
1789-1795 |
Gebhard Ludwig Kossel |
1795-1801 |
Heinrich Kossel |
1801-1804 |
Heinrich Kossels Erben |
1804-1823 |
Johann Joachim Brakenwagen |
1823-1845 |
Josua Lübbe |
1845-1859 |
Gebrüder Lübbe |
1859-1905 |
Christoff Heinrich Lübbe |
1905-(1938) |
Heinrich Lübbe |