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Gutshaus Teschendorf bei Neubrandenburg

Mit der Verlegung der letzten vier Bauern wurde das seit 1534 zum größten Teil im Besitz des Landesherrn befindliche Teschendorf 1805 vollständig eine herzogliche Domäne.



Etwa in dieser Zeit müsste das Herrenhaus errichtet worden sein. Zur damaligen Zeit war es ein eingeschossiges Wohnhaus von elf Achsen mit einem zweigeschossigen, dreiachsigen Mittelrisaliten. Es besaß außerdem ein Krüppelwalmdach, auf dem rechts und links vom Mittelrisaliten je eine Gaube ausgebaut war. Der letzte Hausherr vor der Bodenreform hieß Karl August Freiherr von Malchus. Er hatte die staatliche Domäne 1935 auf 18 Jahre gepachtet. Durch die Siedlungsgesellschaft "Hof und Hufe" in Klein Plasten wurden 21 Neubauern auf der Teschendorfer Feldmark angesetzt. Das Gut war bis zum Teilverkauf an die Siedlungsgesellschaft Hof und Hufe seit Mitte des 18. Jahrhunderts etwas mehr als 880 ha groß. Die Siedlungsgesellschaft kaufte 458 ha, daher verblieb ein Restgut von ca. 420 ha. Gleichzeitig entstand in unmittelbarer Nähe des Gutshauses eine neue Siedlung mit 15 Landarbeiterwohnungen. Dadurch entstand ein neues Musterdorf. Diese Musterdörfer, von denen es viele in Deutschland gibt, unterstanden einem politischen Programm der Nationalsozialisten, sie sollten Vorbildfunktion für die zu erobernden Gebiete im Osten während des Zweiten Weltkrieges sein. Die Nationalsozialisten planten, nach der Eroberung dieser Gebiete die vorhandenen Dörfer zu schleifen (zu zerstören) und mit den hier gebauten Musterdörfern neu zu bebauen. Nach der Einweihung übergab der Reichsstatthalter Hildebrandt die Gutssiedlung an den "Betriebsführer" Baron von Malchus. Karl August Freiherr von Malchus blieben keine zehn Jahre auf Teschendorf. Am Kriegsende wurde er erschossen aufgefunden.

Im Zuge der Bodenreform wurde die Staatsdomäne aufgesiedelt. Das Gutshaus sieht heute wesentlicher anders aus als damals. Es wurde durch mehrere An- und Umbauten sowie eine durchgreifende Modernisierung in den 1990er Jahren erheblich verändert. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt es einen Wirtschaftsflügelanbau, in dem heute die Freiwillige Feuerwehr ihr Domizil hat. Aus dem Krüppelwalmdach wurde ein Satteldach und der Hauseingang im Bereich des Mittelrisaliten verschwand zu Gunsten mehrerer separater Eingänge.

Die Gemeinde eröffnete im August 1999 dort ein Haus der Begegnungen, das unter anderem von den Landfrauen, dem Jugendclub und dem Arbeitslosenverband genutzt wird. Im Gutshaus befinden sich weiterhin 11 Wohnungen.


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