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Buch "Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern"
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Wir stellen im Band 1 auf 155 Seiten 45 Güter mit kurzen Texten sowie 224 historischen und aktuellen Fotografien vor.
Herrenhaus (Schloss) Ranzin
Mindestens seit dem 14. Jahrhundert war Ranzin teilweise und ab dem 17. Jahrhundert vollständig im Besitz der Familie von Horn. 1845 erwarb der Wolgaster Kaufmann August Wilhelm Homeyer das Rittergut. Sein Sohn Friedrich war ein fortschrittlicher, studierter Landwirt und setzte auf seinen Feldern modernste Techniken und Maschinen ein.
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Daneben züchtete er erfolgreich Rinder, Kaltblüter und Schweine; besonderes Augenmerk richtete er aber auf die Schafe. Seine Züchtungen, bekannt als Homeyer-Typ, gingen in alle Welt.
Nachdem ein Vorgängerbau abgebrannt war, ließ Friedrich von Homeyer 1877 das neue Herrenhaus, Schloss genannt, errichten.
1937 erbte Kartz von Kameke-Streckenthin, ein bedeutender deutscher Kartoffelzüchter aus Hinterpommern, das Gut. Er wurde nach 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet. Seine Kartoffel-Saatzucht führte das Volkseigene Gut weiter. Das Herrenhaus diente nach 1945 als Altenheim und ab 1956 als landwirtschaftliche Berufsschule mit Lehrlingswohnheim. Während der DDR-Zeit wurde die Fassade jeglichen Schmuckes beraubt.
Nach einer Sanierung wurde das Herrenhaus bis 2017 Hotel betrieben. Das Gut mit seiner Zuchtstation gehört seit 1991 wieder zum Familienbesitz der von Kameke.
Am Ende einer Kopflindenallee steht das mit einem Säuleneingang geschmückte Gutspächterhaus, das um 1900 erbaut wurde. In unmittelbarer Nähe entstand 1867 der Schafstall aus Feld- und Backsteinen mit Widderköpfen als Terrakotta-Medaillons.
Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern«, Band 1, vor.
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