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Buch "Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern"
Wir stellen im Band 4 auf 155 Seiten 58 Güter mit kurzen Texten sowie mehr als 220 historischen und aktuellen Fotografien vor.
Herrenhäuser Putzar
Wie in einem Gemälde der Romantiker zeigen sich die beiden Ruinen der Herrnhäuser im Landschaftspark von Putzar. Ursprünglich war Putzar ein Grenzdorf am Landgraben. In der Überlieferung
einigten sich die Herzöge von Pommern und Mecklenburg 1306 auf den Bau eines Festen Hauses an diesem Ort. Ob Ulrich von Schwerin um 1550 sein neues Herrenhaus auf diesem älteren Fundament gründete, ist nicht bekannt.
Seine beiden Söhne, Ludolf und Joachim, erbten gemeinsam den »Ulrichsbau«. Während Ludolf auf Reisen ging, errichtete Joachim um 1580 daneben ein zweites Haus, heute folgerichtig »Joachimsbau« genannt.Im 18. Jahrhundert verfiel der Ulrichsbau, der zu dieser Zeit lange nicht mehr in Nutzung stand, zusehends und 1785 ließ der damalige Pächter Heinrich Christoph Schröder die obere Etage abbrechen. Der Joachimsbau wurde genutzt und im Jahre 1753 durch das Aufsetzen einer dritten Etage vergrößert.
Nach 1840 erfuhr der Park durch Maximilian von Schwerin-Putzar eine neue Gestaltung, er ließ die Lindenallee und den von Eschen dominierten südlichen Parkteil anlegen.
Den Platz vor dem Haus und die Auffahrt gestaltete 1862 der Gartenbaudirektor Ferdinand Jühlke und eine Dekade später lieferte der Kolberger Garteninspektor Ernst Bauck die Pläne für die Erneuerung der gesamten Parkanlage.
Bis 1945 diente der Joachimsbau als Wohnsitz der Grafen von Schwerin-Putzar. Nach der Enteignung war das Herrenhaus zunächst Flüchtlingsunterkunft, später diente es auch als Lager, bis in den 1970er Jahren der Dachstuhl einstürzte.
Seit 1990 gibt es verstärkte Anstrengungen, das wertvolle Denkmalensemble zu erhalten. Um den weiteren Verfall zu verlangsamen, erhielt der Joachimsbau ein Schutzdach, der Landschaftspark wurde unter Anleitung des Garten- und Landschaftsarchitekten Stefan Pulkenat restauriert.
Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern«, Band 4, vor.