Herrenhaus (Schloss) Wichmannsdorf bei Kröpelin
Das Herrenhaus Wichmannsdorf liegt inmitten eines 30.000 qm großen Parks mit einer großen Vielfalt an einheimischen und exotischen Gehölzen, der ursprünglich durch den Gartenbauarchitekten Habig angelegt wurde.
Erbaut wurde das Herrenhaus ab 1909 bis 1911 durch den Architekten Paul Korff als Witwensitz für Frau Landrätin Sophie von Oertzen geb. Schröder. 1930 verstarb sie und wurde neben ihrem Ehemann in Roggow-Russow beigesetzt. Ab 1931 war ihre einzige Tochter Eleonore von Oertzen Eigentümerin von Wichmannsdorf, das dann von ihrem zweiten Sohn, Hans von Wilamowitz-Möllendorf, gepachtet und bearbeitet wurde. Er wohnte mit seinen beiden Schwestern Gisela und Eleonore auf Wichmannsdorf. Das Wappen im Dreieckgiebel des Herrenhauses weist links auf die Familie von Oertzen, rechts auf die Hamburger Bankiersfamilie Schröder hin. 1945 wurden die Eigentümer im Zuge der Bodenreform enteignet. Im Herrenhaus wurde danach eine Schule eingerichtet, auch Flüchtlinge fanden hier eine Bleibe. 1977 erfolgte die Übernahme durch den VEB Ludwigsfelde und damit die Einrichtung als Kulturraum, Großküche, Konsum, Ambulanz sowie Ferien- und Schulungsheim. Nach dem Verkauf 1981 an den VEB Ludwigsfelde wurden eine Kegelhalle und ein Tennisplatz angelegt sowie eine Kellerbar und eine Gaststätte eingerichtet. 1992 ging das Kombinat Ludwigsfelde in Konkurs. Die Gemeinde Jennewitz / Wichmannsdorf erhielt das Herrenhaus zurück, konnte es aber nicht bezahlen, so dass sich ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Ludwigsfelde und der Gemeinde ergab, wodurch etwa 5 Mio. Schulden entstanden. Es gab immer wieder Interessenten, die jedoch an den enormen Streitigkeiten und Schulden scheiterten.
Dem heutigen Eigentümer gelang es, das Herrenhaus 2002 zu erwerben. Das Gebäude war zu dieser Zeit kaum noch zu sehen: Der Park war eine Müllhalde und das Gebäude selbst hatte durch jahrelange Vernachlässigung bzw. keinerlei Pflege außen und innen enormen Schaden genommen. Das Innere des Gebäudes bestand aus riesigen Müllbergen, es gab nichts, was nicht zerschlagen war, Vandalismus in unbeschreiblichem Ausmaß, von dem ursprünglichen Inventar war nichts mehr vorhanden, nicht einmal ein Fensterknebel. In jahrelanger Arbeit wurde der Außenbereich wieder zu einem Park hergerichtet. Das Herrenhaus erhielt ein neues Dach, neue Fenster und Türen sowie einen neuen Putz. Der Innenbereich teilt sich nach der Sanierung in einen öffentlichen Bereich sowie 6 Wohnungen auf, die als Ferienwohnungen oder dauerhaft gewerblich angemietet werden können. Wir bieten Ihnen luxuriös eingerichtete, großzügige Wohnungen mit einmaligem Ambiente zum Verweilen, zum Ausruhen, zum Innehalten, zum Erholen.
Besitzverhältnisse vor 1945:
bis 1784 |
Gutzmer von Gussmann |
(1778) |
Josua Friedrich von Gussmann |
(1781)-1784 |
Johann Friedrich von Gussmann |
1784-1786 |
Die Erben von Johann Friedrich von Gussmann |
1786-1789 |
Frau Ida Margarete Ernestine verw. von Moltke |
1789-1794 |
Major Heinrich Wilhelm von Bülow |
1794-1802 |
Frau Majorin C. W. W. von Bülow |
1802-1803 |
Oberst Ernst Vollrath von Vieregge |
1803-1811 |
Die Brüder Caspar und Carl Seekt |
1811-1813 |
Dr. Schulze für die Gläubiger der Gebrüder Caspar und Carl Seekt |
1813-1820 |
Johann Christian Otto |
1820-1839 |
Johann Friedrich Ludwig Warncke |
1839-1840 |
Jacob Friedrich Ludwig Warncke (siehe Detershagen, Hanshagen, Parchow) |
1840-1860 |
Ferdinand von Schack |
1860-1863 |
Dethleff Gottlieb von Bülow |
1863-1904 |
Carl Friedrich Röttcher Freiherr von Biel |
1904-(1916) |
Frau Sophie von Oertzen, geb. Schröder |
(1923)-(1930) |
Pächter (?) Karl August Lueder |
(1937)-(1939) |
Hans Graf von Wilamowitz-Moellendorff |
Weitere Informationen: www.schloss-wichmannsdorf.de