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Buch "Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern"

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Gutshaus Daschow im Kalender 2019

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Herrenhaus (Schloss, Wasserburg) Divitz

Unweit der kleinen Boddenstadt Barth liegt im Tal der Barthe die heute stark baufällige ehemalige Wasserburg Divitz. Sie ist eine der bedeutendsten Wasserburgen im gesamten norddeutschen Raum.




Die von einem breiten Graben umgebene Burg ist bereits im frühen Mittelalter nachgewiesen. Den ältesten Teil der Burg, der Giebel mit Turmuhr, ließ vermutlich ein Ritter Conrad (oder Cord) von Krakevitz erbauen. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg neu ausgebaut. Der zweigeschossige Nordflügel stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert fand der Umbau des Herrenhauses im barocken Stil statt. Der Bau des langgezogenen Ostflügels mit zwei Portalen wird auf 1729 und 1743 datiert. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden Wappen der Familie von Lilienstedt und von Krassow über den Türen.

Bis in das 14. Jahrhundert waren in Divitz die Ritter von Divitz ansässig, die Ende des 14. Jahrhunderts ausstarben. Im Jahr 1374 befand sich Divitz im Besitz der Familie von Vitzen, Vorbesitzer war die Familie von Moltke. Ab 1480 bis 1625 ist das ritterschaftliche Geschlecht von Krackewitz in Divitz ansässig. Mit dem Aussterben der Familie von Krackewitz fiel das Gut an den Herzog. Dieser verlieh es 1626 bis 1690 an seinen Kanzler Philipp von Horn. Nach der Herauslösung des Gutes aus dem Lehenssystem vererbten die Horns das Gut an Johannes von Lilienstedt, der später in den Grafenstand erhoben wurde. Er bewirtschaftete das Gut nach damals modernen Methoden bis 1735. Wiederum durch Weitervererbung gelangte das Gut schließlich an die Familie von Krassow. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhob der Preußen-König Friedrich Wilhelm IV. den Freiherrn Friedrich Heinrich von Krassow in den Grafenstand. Ab 1844 führte sein Sohn Karl Reinhold Graf von Krassow die ererbten Divitzer Güter. Auch er tat sich durch besondere Verdienste hervor und wurde von König Wilhelm I. zum "Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz" geehrt. Ab 1842 errichtete die Familie von Krassow ein Fideikommiß (unveräußerliches Vermögen, das sich immer in der Familie forterbt) mit weiteren Gütern: Frauendorf, Wobbelkow und Martenshagen. Nach Auflösung des Fideikommisses gelangte das Gut 1892 bis 1945 an die Familie der Grafen von der Groeben. Zu dieser Zeit hatte das Gut eine Größe von ca. 500 ha.

Südlich der Gutsanlage liegt der in seiner Grundstruktur erhaltene Landschaftsgarten, der zwischen 1820 und 1830 im Auftrag der Familie von Krassow durch den Preußischen Hofgärtner Gustav Meyer angelegt wurde.

Nach 1945 nutzte man das Herrenhaus zu Wohnzwecken. Ab 1990 zogen die letzten Bewohner aus. Anfang der 1990er Jahre ist das Herrenhaus durch die Gemeinde an eine Eigentümergesellschaft verkauft worden. Doch an dem Gebäude geschah nichts. Im Gegenteil, schwere Hypotheken lasteten nun auf dem Schloss, hohe Kosten liefen im Amt Barth-Land auf und im Jahr 2000 bietet die Anlage einen erschütternden Anblick: Fenster und Türen standen offen, die Treppen dienten teilweise Lagerfeuern, die Burg war einsturzgefährdet. Da eine Rückabwicklung des Kaufvertrages aus finanziellen Gründen nicht möglich war, befürwortete man 2001 den Verkauf an einen neuen Interessenten. Im Mai 2001 zog der neue Hausherr hoffungsvoll und mit Ideen ein. Doch passiert ist seitdem nichts, im Gegenteil: der Zustand des Gebäudes verschlechterte sich weiter. Letztendlich kam es nicht zum Kauf-, sondern nur zu einem Pachtvertrag. Während der Pächter in einem Nebengebäude wohnt, verfällt das Herrenhaus.

Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Vorpommern«, Band 2, vor.


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