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Buch "Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg"

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Rothen im Kalender 2022

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Schloss Rattey

Rattey wird 1298 erstmals urkundlich erwähnt, als der brandenburgische Markgraf Albrecht II. den Ort an das Kloster Wanzka verschenkte.




Ab 1320 saß hier das Geschlecht der Manteuffel. 1690 verlieh Gustav Adolf Herzog zu Mecklenburg-Güstrow den Besitz an Georg-Henning von Oertzen. Die Familie konnte den Besitz aber erst ab 1774 nach dem Erlöschen der Familie von Manteuffel im männlichen Stamm für sich nutzen. In diesem Jahr übernahm Victor-Wilhelm von Oertzen den Besitz. Sein Sohn, Hans-Christoph von Oertzen ließ 1806 das Herrenhaus, einen zweigeschossigen Putzbau im klassizistischen Stil, auf den Fundamenten eines älteren Gebäudes, errichten. Die Familie von Oertzen wurde im Zuge der Bodenreform enteignet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen vorerst Flüchtlinge in das Herrenhaus ein, später wurden die Räume auch durch einen Kindergarten, die Post und die LPG-Küche genutzt.

1996 erwarben zwei Bremer Unternehmer das Herrenhaus und renovierten es von Grund auf. Seit 1998 wird hier ein Hotel geführt.

Bekannt wurde Rattey auch als nördlichstes Weinanbaugebiet Deutschlands.

Der Park

Im ausgehenden Mittelalter wurde der südlich des Herrenhauses verlaufende Ratteyer Wald als Hütewald für die Schweinezucht genutzt. Eichen sind an ihrer Frucht, der Eichel oder auch ‚Ecker‘ genannt, einfach zu erkennen. Sie ist als ‚Nussfrucht‘ sehr kohlenhydrat- und proteinhaltig und eignet sich besonders gut zur ‚Eichelmast‘. Einige der im Mittelalter gewachsenen Eichen sind noch heute zu bewundern.

Der heutige Ratteyer Schlosspark wurde um 1810 im Stil eines englischen Landschaftsparks mit einem vom Ratteyer Bach gespeisten Teichsystem, Wasserläufen und Pferdekoppeln angelegt. Im Park stehen 13 Eichen, die auch als Naturdenkmäler ‚Ratteyer Gutseichen‘ bekannt sind. Das Alter der meisten Eichen wird auf rund 700 Jahre geschätzt. Gleichfalls sind 400 Jahre alte Linden, die seltene Säuleneichen sowie ein alle Baumkronen überragender Lebensbaum, eine Thuja, auf dem Parkgelände zu finden. Mitten auf der Pferdekoppel steht eine alte, knorrige und vor Jahren vom Blitzschlag getroffene Eiche. Selbst der anschließende Brand konnte den Baum nicht abtöten – ein weiterhin jährlich grünender Ast zeigt, dass noch Leben in ihm steckt.

Die Hofanlage

Die Hofanlage in der jetzigen Form wurde Anfang des 19. Jh. angelegt. 1832 bis 1835 wurden die Wirtschaftsgebäude erbaut, von welchen nur noch der Kuhstall, (später ‚Alter Reitstall‘) erhalten ist. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die südlichen Teile für Wohnzwecke genutzt. Dort befand sich nach Sanierung in den 1990er Jahren das Pferdemuseum und Galerie. In Tradition Pommerscher Landwirtschaft mit vielfältigem Anbau befand sich hier seit 1999 die Alte Kellerei mit Holz- und Edelstahl-Gärfässern für die Weinherstellung, die Abfüllanlage sowie der Gutsladen. Der angrenzende Saal bezeugte viele gesellschaftliche Ereignisse wie Hochzeiten, Feste und empfängt heute erneut wieder Gäste.

Nach den Vorgaben des Denkmalschutzes erfolgte eine originalgetreue Komplettrenovierung und Wiederherstellung 2020 bis 2024 des Seitenhofs mit allen Fensternischen, Türen, Toren und aufwendigen Stuckarbeiten.

Der Hofladen in der ‚Alten Kellerei‘ lädt zur Verkostung der Weine, Brände und Liköre des Schloss Rattey als auch des eigenen Bieres ‚Brohmer Landbräu‘ ein. Die Produkte unserer Naturmanufaktur Inselmühle Usedom wie kaltgepresste Speiseöle, naturbelassene Obst- und Gemüsesäfte sowie delikate Fruchtaufstriche ergänzen unser Angebot. In Gewölbekeller werden Verkostungen in historischem Ambiente durchgeführt und der Saal der Alten Kellerei steht ganzjährig für Konzerte, Symposien, Kulturveranstaltungen, Feste und Hochzeiten zur Verfügung.

Diesen Ort stellen wir im Buch »Gutshäuser und Schlösser in Mecklenburg«, Band 5, vor.


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