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Anlage der Domänenhöfe

Die Anlage der Domänenhöfe war weitgehend von der landesherrlichen Domanialverwaltung vorgegeben und recht einheitlich.


Auf den Messtischblättern von 1881 bilden sie gewöhnlich ein langgestrecktes Rechteck, an der einen Schmalseite durch das Haus des Domänenpächters abgeschlossen, ihm folgen an den Längsseiten links und rechts große Wirtschaftsgebäude (vgl. die historischen Photos aus Kritzow) und schließlich die "Katen" der Gutsarbeiter und die "Schnitterkaserne" für die Wanderarbeiter, die bei der Ernte hinzustießen.

Katen und Schnitterkaserne sind oft noch kaum verändert vorhanden (so in Kreien, Kritzow); es sind gewöhnlich schmucke Ziegelsteinbauten aus der 2. Hälfte des 19. Jhdts. mit jetzt je 2 bis 4 Wohnungen. Die Wirtschaftsgebäude sind in ihrer ursprünglichen Form nur da erhalten, wo die Domäne auch heute als großes Gut bewirtschaftet wird (Schlemmin), sonst manchmal zu Wohnhäusern umgebaut, so in Ruthen, wo ein langgestrecktes früheres Wirtschaftsgebäude heute zu einer Art Reihenhaus geworden ist, meist aber bis zur Unkenntlichkeit umgeformt (Kritzow) oder teils Ruinen, teils ganz verschwunden (Karbow, Lalchow, Zahren).

Die Wohnhäuser der Domänenpächter sind dagegen - anders als die Gutshäuser - fast immer erhalten, weil man sie nicht als Denkmal des Junkertums ansah, und weil sie, kleiner und mit niedrigeren Räumen als die Gutshäuser und Schlösser, leichter als Wohnungen, Schulen oder Büros nutzbar, vor allem besser heizbar waren. Oft sind sie aber stark, manchmal bis zur Unkenntlichkeit modernisiert worden. Wo noch in alter Gestalt erhalten, sind sie manchmal ziemlich verfallen (Karbow, Zahren).